KÖNIG LUDWIG II. – ARCHITEKT OPULENTER TRÄUME
König Ludwig II. erschuf mit seinen kühnen Architekturvisionen eine Unverwechselbarkeit, wie sie heute allenfalls noch bei den spanischen Bauten Gaudis oder den kühnen Bauskulpturen eines Frank Gehrys zu finden ist. Seine Bauten veränderten die bayerische Kulturlandschaft.
Der Grundstein für das Schloss, das später unter dem Namen Neuschwanstein weltberühmt werden sollte, wurde 1869 gelegt. Bereits 1884, nach Fertigstellung des ersten Teils des Schlosses, das trotz seiner mittelalterlichen Anmutung mit den modernsten Bauverfahren errichtet wurde, plante König Ludwig II. Neuschwanstein zu seinem Hauptwohnsitz zu machen. Tatsächlich verbrachte er bis zu seinem frühen Tod zwei Jahre später nur ganze 172 Tage auf seiner geliebten »Schwanenburg«, fernab von den politischen Intrigen Münchens. Seine ikonografische Silhouette und die märchenhafte Lage machen Schloss Neuschwanstein zu einem der bekanntesten Bauwerke der Welt.
Auf ewig bleiben mit König Ludwigs II. Namen auch seine beiden anderen bayerischen Schlösser Linderhof und Herrenchiemsee verbunden. Schloss Linderhof, das kleine, fast villenhaft anmutende Château, verfügt über geradezu märchenhafte Details. Ganz im französischen Stil des Absolutismus gehalten ließ König Ludwig II. dort sein erstes »Tischleindeckdich« realisieren, wunderbare Wasserspiele für den Park anlegen und einen mit einer Wellenmaschine versehenen illuminierten Grottensee errichten – die perfekte Illusion der blauen Grotte von Capri.
Während Linderhof vollendet wurde, begann auf der Herreninsel im Chiemsee bereits das nächste Bauprojekt. König Ludwig II. kaufte die Insel 1873, um darauf seine Version von Versailles zu verwirklichen. Schloss Herrenchiemsee war als privates Refugium für König Ludwig II. geplant. Leider wurde es nie vollständig fertiggestellt und König Ludwig II. selbst wohnte 1885 gerade einmal zehn Tage dort.
Weniger bekannt ist ein alpines Kleinod, das Königshaus am Schachen, das der König 1869 errichten ließ, um sich in die Abgeschiedenheit der Berge zurückziehen zu können. Sogar hier, fernab der Zivilisation, erwies er sich als Meister der Inszenierung: Das Haus ist von außen als schlichte Berghütte gestaltet. Niemals würde man einen luxuriös ausgestatteten türkischen Salon im Obergeschoss vermuten.
Zu Lebzeiten des Königs als Ausdruck von Verschwendungssucht verpönt zählen die bayerischen Königsschlösser heute zu den wichtigsten Kulturgütern des Freistaates Bayern.
SCHLÖSSER UND KÖNIGSHÄUSER AUS DER WELT VON KÖNIG LUDWIG II.













